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Selbstcoaching leicht gemacht

Sie sind nicht mehr glücklich mit Ihrem Leben? Sie stecken in einem Wirrwarr der allgemeinen Unzufriedenheit und Frustration? Nachts wälzen Sie sich unruhig in Ihrem Bett hin und her? Morgens würden Sie am liebsten im Bett liegen bleiben, weil Ihnen schon vor dem Aufstehen alles zu viel ist?

Und Sie würden gern etwas ändern, aber Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen?

Wenn Sie eine dieser Fragen mit einem klaren „Ja“ beantworten, dann wird es möglicherweise Zeit, Ihren Problemen an den Kragen zu gehen. Nicht immer braucht es dafür gleich einen professionellen Coach an Ihrer Seite. Manchmal kann auch schon ein klar strukturiertes Selbstcoaching reichen, um Ihr Leben wieder lebendiger und leichter zu machen.

In diesem Artikel gebe ich Ihnen einen einfachen und strukturierten 6 Schritte-Selbstcoaching-Leitfaden aus meinem Beratungsalltag als Coach an die Hand. Verändern Sie Ihr Leben und fangen Sie noch heute damit an!

# Step 1 Selbstcoaching: Wo drückt der Schuh? Verschaffen Sie sich einen Überblick!

Rücken Sie ihrem Problem auf die Pelle! In welchem Lebensbereich wünschen Sie sich eine Veränderung? In der Regel gibt es hier vier Klassiker zur Auswahl: Job, Beziehung bzw. Singledasein, Sie selbst oder aber Belastendes aus der Vergangenheit (Ex-Beziehungen, Herkunftsfamilie etc.)

Es läuft in mehreren dieser Bereiche etwas schief? Dann picken Sie sich bitte zunächst den heraus, bei dem der Veränderungswunsch am größten ist.

Selbstcoaching Ausweg finden

Kleiner Tipp: Führen Sie sich nicht nur die Problembereiche vor Augen. Schenken Sie auch einmal ganz bewusst den Lebensbereichen Aufmerksamkeit, mit denen Sie glücklich sind.

Was läuft besonders gut? Wie schaffen Sie es, dass es hier besonders gut läuft? Erinnern Sie sich selbst daran, dass nicht alles in Ihrem Leben problematisch ist!

# Step 2 Selbstcoaching: Wovon träumen Sie? Entwickeln Sie Visionen!

Wenn wir unmotiviert sind, brauchen wir hohe Anreize, um aus der Lähmung herauszukommen. Jetzt dürfen Sie träumen! Zensieren Sie Ihre Gedanken nicht. Seien Sie utopisch!

Selbstcoaching Wünsche

Nehmen Sie ein Blatt Papier, ein Flipchartpapier einen großen Pappkarton o.ä. zur Hand und machen Sie ein Brainstorming. Sie mögen keine Visualisierungen? Kein Problem: Sie können den Schritt auch einfach aufschreiben oder „nur“ in Ihrem Kopf vollziehen.

Folgende Fragen sind Ihr Leitfaden:

1. Die eine Million-Euro-Frage:

Wenn Ihr Veränderungswunsch Ihren Job betrifft, stellen Sie sich folgende Frage: Was würdem Sie beruflich tun wollen, wenn Sie eine Million Euro hätten?

2. Die Wunsch-Frage:

Wenn Ihr Veränderungswunsch Ihren Job oder einen beliebigen anderen Lebensbereich betrifft, beschäftigen Sie sich mit folgender Frage: Wenn eine gute Fee käme und alles verändern würde, was Sie sich wünschen: Wie sehe dann Ihre optimale Lösung aus?

Der Sinn hinter diesem Schritt

Vielleicht fragen Sie sich gerade, was es bringen soll, sich mit einer Lösung zu beschäftigen, die ja doch nicht zu erreichen ist.

Selbstcoaching Träume

Wir tendieren dazu, unseren Problemen in der Regel mehr Aufmerksamkeit zu schenken als möglichen Lösungen. Wenn Sie anfangen, Visionen zu entwickeln, dann beschäftigt sich Ihr Gehirn mit der Lösung und nicht mit dem schon 100 Mal durchdachten Problem.

Dies schafft neue neuronale Verknüpfungen. Und diese sind der erste Schritt raus aus der lähmenden, altbekannten Problem-Trance hin zur produktiven Veränderung.

(Vielleicht könnte Sie auch dieser Beitrag interessieren: Innere Blockaden erkennen und auflösen.)

# Step 3 Selbstcoaching: Welche Lösung passt zu Ihnen und Ihren Lebensumständen? Formulieren Sie realistische Ziele!

Nun gilt es, den Schub der Visionen zu nutzen und fair zu sich selbst zu sein: Welche Bestandteile Ihrer Visionen sind (momentan) realistisch umsetzbar? Formulieren Sie Ihr Ziel! Am besten schriftlich. Bleiben Sie dabei bei der Veränderung, die am dringendsten ist. Wählen Sie kein lauwarmes Ziel. Es muss sich wirklich für Sie lohnen.

Bitte bedenken Sie bei der Formulierung Ihres Zieles folgende Punkte:

  1. Benutzen Sie keine Negationen („Ich bin mutig.“ statt „Ich bin nicht ängstlich.“)
  2. Seien Sie so konkret wie möglich (Zeitrahmen, Handlungen…)
  3. Formulieren Sie in der Gegenwart („Ich bin mutig“ statt „Ich werde mutig sein.“)
  4. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Ziel unabhängig von anderen Menschen oder „höherer Gewalt“ erreichen können (keine Worte wie „gemeinsam“, keine Einschränkungen wie: „Wenn mein Partner gut drauf ist, spreche ich ihn an.“ oder „Wenn es nicht regnet, gehe ich laufen.“ )

Beispiel: Ich möchte meine langjährige Beziehung neu beleben, daher bin ich mutig und spreche diesen Freitag beim gemeinsamen Abendessen meinen Partner auf unser maues Sexualleben an.

Selbstcoaching Freiheit

# Step 4 Selbstcoaching: Was brauchen Sie, um Ihr Ziel zu erreichen? Machen Sie einen Schlachtplan!

Bis hierhin haben Sie Ihr Ziel abgesteckt und formuliert. Nun geht es darum, zu schauen, was Sie brauchen, um es auch zu erreichen.

Das geschieht in 2 Teilschritten:

1. Welche äußeren Umstände braucht es, um Ihr Ziel zu erreichen?

Hierzu kann z.B. gehören: Wer kann Ihnen eine Stütze sein? Welche Fortbildungen brauchen Sie noch für Ihren Traumjob? Was müssen Sie noch erledigen, um Ihr Abnehmproblem zu lösen (Anmeldung Fitnessstudio, Pulsuhr, Waage…)? In welcher Umgebung sprechen Sie ihren Partner am besten auf Probleme an?

Selbstcoaching Unterstützung

2. Was brauchen Sie für sich, um Ihr Ziel zu erreichen?

Hierzu kann z.B. gehören: Mut, Selbstvertrauen, neue Glaubenssätze (in meinem Artikel über Selbstliebe können Sie unter #3 etwas zum Thema Glaubenssätze finden), ein konkreter Schlachtplan, eine Belohnung nach Erreichen des Ziels.

# Step 5 Selbstcoaching: Wie bekommen Sie, was Sie brauchen? Rüsten Sie sich aus!

Setzen Sie alles, was Sie in # Step 4 notiert haben, konkret um. Sorgen Sie dafür, dass Sie im Außen und Innen alles haben, was Sie brauchen.

Sprechen Sie z.B. Partner und/oder Freunde an, wie diese Sie unterstützen können. Machen Sie die benötigte Fortbildung, kaufen Sie eine Waage, stärken Sie sich, wo Sie nur können, um mutig zu werden, arbeiten Sie an Ihren Glaubenssätzen usw.

# Step 6: Just do it!

Sie haben alle vorherigen Schritte erledigt? Dann können Sie jetzt loslegen und Ihr Ziel umsetzen.

Wenn es noch nicht klappt: Kein Problem. Reflektieren Sie, wo es noch hapert und was Ihnen noch fehlt, und sorgen Sie dafür, es zu bekommen! Und probieren Sie es erneut.

Zu guter letzt noch ein kleiner Tipp

Verlassen Sie so oft wie möglich Ihre Komfortzone! Fordern Sie sich! Zeigen sie sich, dass sie sich auf sich verlassen können und bleiben Sie in Bewegung! Dafür müssen Sie kein Bungeejumping machen!

Probieren Sie es im Kleinen! Lassen Sie sich z.B. an der Kasse nicht überholen, machen Sie den lang verschobenen Zahnarzttermin ab, setzen Sie Ihrer Kollegin eine Grenze, planen Sie einen Kurztrip etc.

Sie kommen allein nicht weiter? Dann verzweifeln Sie nicht, sondern trauen Sie sich aus Ihrer Komfortzone heraus und suchen Sie sich professionelle Unterstützung! Mit dem richtigen Coach an der Seite ist vieles leichter zu erreichen ;-).

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