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5 Tipps für mehr Selbstliebe

Ihr größter Kritiker sind Sie selbst? Alle anderen können eh alles besser? Nichts machen Sie gut genug? Und wenn alles so richtig mies läuft, trösten Sie sich nicht etwa, sondern geben sich zusätzlich noch selbst eins „auf die Mütze“?

Wenn Ihnen diese Gedanken bekannt vorkommen, ist dieser Beitrag vielleicht genau das Richtige für Sie! Denn wer gelernt hat, sich selbst gegenüber erbarmungslos zu sein, der kann im Umkehrschluss auch lernen, sich selbst zu schätzen.

Natürlich werden Sie dabei nicht von heute auf morgen zum „Love-myself-Buddha“. Aber: Jeder Weg beginnt mit kleinen Schritten. Und vielleicht können die folgenden 5 Tipps für mehr Selbstliebe ja ein kleiner Anfang auf Ihrem Weg in ein besseres Leben mit sich selbst sein.

5 Tipps für mehr Selbstliebe

#1 Vergleichen Sie sich nicht mit Anderen, sondern mit dem, der Sie selbst waren

Dieser Satz kommt beim ersten Lesen so einfach daher, aber er hat es ganz schön in sich! Er ist meine ganz persönliche Nummer eins unter den Selbstliebe-Tipps. Denn wenn es Ihnen gelingt, sich nicht mit anderen zu vergleichen, ist das die wohl größte Form der Wertschätzung, die Sie sich selbst entgegenbringen können.

Denken Sie immer daran: Es gibt Sie nur ein einziges Mal auf der Welt. Sie sind auf diesem Planeten absolut einzigartig. Niemand hat dieselbe DNS oder dieselben Lebensbedingungen wie Sie mit auf den Weg bekommen. Niemand hat dieselben Erfahrungen gemacht wie Sie.

Vergleich dich nur mit dir selbst

Es ist also ganz gleich, ob Sie sich mit Marie, Paula oder Karl-Heinz vergleichen: Jeder Vergleich ist Ihnen gegenüber unfair. Denn wie sagt man so schön: Man soll Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.

Sich selbst lieben, heißt sich in seiner Einzigartigkeit zu sehen und zu schätzen. Schauen Sie genau hin: Was macht SIE aus? Was haben Sie schon alles erlebt und sich selbst zu verdanken?

Und wenn Sie sich schon vergleichen wollen, dann seien Sie fair und vergleichen Sie sich mit Ihrem früheren Ich. Denken Sie daran, wo Sie vor 15 Jahren standen oder vor 5 Jahren oder vor 2 Monaten.

Übung: Lebenslinie erstellen

Erstellen Sie doch einmal in wenigen Schritten Ihre ganz persönliche Lebenslinie. Hierfür brauchen Sie nur ein bisschen Wolle oder Schnur, Papier und Stift sowie bei Bedarf ein paar Fotos.

Nehmen Sie die Schnur und legen Sie sie vor sich aus. Bestimmen Sie, an welchem Ende Ihre Geburt und wo das Heute ist. Nun schreiben Sie ein paar der Lebensereignisse auf, die Sie besonders geprägt haben – die besonders schön (oder wenn es wichtig und hilfreich für Sie ist, auch einige, die besonders schlimm) für Sie waren.

Und dann legen Sie diese chronologisch an oder auf die Schnur. Wenn Sie mögen, legen Sie auch ein paar schöne Fotos dazu.

Betrachten Sie dann Ihre Lebenslinie ganz in Ruhe und schauen Sie, was Sie schon alles erlebt haben. Fühlen Sie sich einmal richtig hinein. Vielleicht machen Sie auch ein Foto, dann können Sie Ihre Lebenslinie immer bei sich tragen.

(Hier geht es übrigens zu Teil 1: Selbstliebe: 5 Tipps für mehr Selbstliebe)

#2 Hören Sie auf, sich zu entschuldigen und zu rechtfertigen

Dieser Punkt sollte in den Top 10 der Tipps für mehr Selbsliebe auf keinen Fall fehlen. Er knüpft fast nahtlos an den vorherigen Tipp an.

Ihre ganz persönliche Geschichte hat Sie zu dem Menschen gemacht, der Sie heute sind. Ihre Seele, Ihr psychisches System (oder wie immer Sie es selbst bezeichnen mögen), hat Sie ganz genau so geschaffen, dass Sie all das, was Sie erlebt haben, gemeistert haben.

To do Liste Selbstliebe

Sie sind gut, so wie Sie sind! Und jede Entschuldigung Ihrer selbst ist ein Schlag ins eigene Gesicht.

Sie sind niemandem Rechenschaft schuldig. Sie dürfen ganz getrost

  • Nein sagen, ohne sich zu erklären
  • kleine und große Entscheidungen treffen, ohne sich für diese zu rechtfertigen
  • sich groß machen
  • sich loben
  • sich gönnen

Übung: „Tut mir leid“ streichen

Achten Sie einmal ganz bewusst darauf, wie oft Sie auf der Arbeit, in Freund- oder Partnerschaften etc. die kleinen Worte „tut mir leid“ sagen. Versuchen Sie ganz bewusst, ab und an diese Worte durch ein dezentes Schweigen auszutauschen.

Fortgeschrittene können es auch mal mit einem „tut mir nicht leid“ versuchen 😉 . Wie auch immer Sie es machen: Zeigen Sie sich selbst, dass Sie hinter sich stehen und dass es nichts gibt, für das Sie sich entschuldigen müssen.

#3 Verbinden Sie sich mit Ihrem Selbstliebe-Anteil

Wir Menschen sind sehr komplexe Wesen und unsere Persönlichkeit setzt sich aus vielen unterschiedlichen Anteilen zusammen.

Und so wie jeder von Ihnen einen inneren Kritiker oder ein inneres Kind (vielleicht haben Sie von einem der beiden schon einmal etwas gehört) in sich trägt, so tragen Sie – wenn er (aktuell) auch noch so klein sein sollte – einen sich selbst liebenden Anteil in sich.

Kraft schöpfen

Versuchen Sie, diesen Anteil ausfindig zu machen. Ich verspreche Ihnen, es gibt ihn. Nehmen Sie Verbindung zu ihm auf und geben Sie ihm Futter, damit er langsam aber sicher größer werden kann.

(Vielleicht kann Ihnen im Umgang mit den eigenen Anteilen auch mein Artikel: 6 Tipps für mehr Optimismus behilflich sein.)

Übung: Selbstliebe-Anteil stärken

Stellen Sie sich für einen Moment vor, Sie würden ganz und gar aus dem Anteil bestehen, der Sie selbst liebt. Tun Sie also im Prinzip so, als würden Sie sich bereits zu 100 Prozent selbst lieben.

Wie würden Sie aussehen, wie würden Sie sprechen, denken, fühlen, gehen? Welchen Job würden Sie ausüben? Mit welchem Partner wären Sie zusammen?

Tauchen Sie mit allen Sinnen in diese Vorstellung ein. Machen Sie es sich gern auch so richtig gemütlich dabei. Wiederholen Sie diese Übung am besten täglich. Dabei ist weniger die Dauer entscheidend, sondern die Wiederholung über die Zeit hinweg.

#4 Seien Sie Ihr bester Freund

Würden Sie Ihrer besten Freundin sagen, dass ihr Bauch zu fett ist? Oder ihre Beine unproportioniert? Oder dass sie einfach zu dumm war, um die Prüfung zu schaffen, die Kinder zu erziehen oder sich den richtigen Mann auszusuchen?

Wohl eher nicht!

Lieben Sie Ihre beste Freundin?

Wohl eher schon!

Sei dein bester Freund Selbstliebe

Übung: Alltägliche Ansprache überprüfen

Fangen Sie noch heute an, sich selbst so zu behandeln, wie sie Menschen behandeln, die sie lieben!

Achten Sie einmal auf die kleinen feinen Sätze und Worte, die Sie sich so über Tag verteilt um die Ohren hauen. (Das klingt einfacher, als es ist). Und dann fragen Sie sich jedes Mal, ob Sie diese zu einem Menschen sagen würden, den Sie lieben.

Wenn Sie die Frage mit Nein beantworten, versuchen Sie es einmal mit „freundlichen Umformulierungen“ (in der Fachwelt nennt man diese Methode auch Reframing). Vielleicht streichen Sie auch das ein oder andere Wort besser ganz und zeigen lieber Mitgefühl mit sich, als sich selbst verbal „eins auf die Mütze“ zu geben.

#5 Erstellen Sie eine „Love-myself-list“

Hierbei geht es – wie der Name schon sagt – darum, dass Sie eine Liste erstellen, auf die Sie all das schreiben, was Sie toll an sich finden. Dabei können Sie genauso gut bei Ihrem Hintern wie bei Ihrer Disziplin anfangen. Geizen Sie nicht! Schreiben Sie jedes noch so kleine Selbstliebe-Fragment auf.

Suchen Sie sich hierfür am besten einen Tag heraus, an dem es Ihnen richtig gut geht. Das kann vielleicht ein Tag sein, an dem Sie sich besonders hübsch finden, weil Ihre Haare super liegen, oder ein Tag, an dem Sie auf der Arbeit oder in Ihrem Zuhause ein Projekt beendet haben.

Selbstakzeptanz und Selbstliebe

Suchen Sie die Liste immer dann heraus, wenn es Ihnen nicht gut geht und Sie mal wieder mit sich auf Kriegsfuß stehen. Vielleicht hängen Sie sie auch ganz offensichtlich neben den Spiegel oder den Frühstückstisch.

(Möglicherweise könnte dieser Beitrag auch etwas für Sie sein: Erfolgreiches Selbstcoaching in 6 Schritten.)

Zu guter Letzt

Ganz egal wo und wie Sie anfangen: Denken Sie immer daran, dass es am Ende nicht darum geht, dass Sie jeden Tag jubelnd und applaudierend vor dem Spiegel stehen.

Vielmehr geht es darum, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie Sie mit dem wichtigsten Menschen, mit dem Sie Ihr ganzes Leben verbringen, umgehen, und ob dieser Mensch nicht an der ein oder anderen Stelle ein bisschen mehr Mitgefühl, Nachsicht, Mut, Wertschätzung etc. gebrauchen könnte.

(Darf´s noch ein bisschen mehr sein!? Dann ist mein Beitrag „Geben Sie sich eine Chance – 6 Tipps für mehr Optimismus“ ja vielleicht auch etwas für Sie.)

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